Selbstständig auf Probe
Sie haben eine Idee für ein Produkt oder eine Dienstleistung? Sie wissen aber nicht, ob eine Existenzgründung der richtige Weg ist?
Vielleicht sollten Sie es einfach mal ausprobieren.
Die eigene Firma – das klingt verlockend. Doch die Realität kann anders aussehen: zu wenige Kunden, zu hohe Arbeitsbelastung, zu niedriges Einkommen. Wenn Sie den Schritt in die Selbstständigkeit wagen möchten, aber daran zweifeln, ob das die richtige Entscheidung ist, sollten Sie zunächst die Firmengründung ausprobieren.
Sie haben eine feste Anstellung? Dann können Sie die Selbstständigkeit im Nebenjob proben. Sprechen Sie darüber mit Ihrem Arbeitgeber. Solange Sie mit Ihrer Firma Ihrem Chef keine Konkurrenz machen und soweit das Arbeitsverhältnis nicht durch die Nebentätigkeit beeinträchtigt wird, dürfte er nichts dagegenhaben. Natürlich dürfen Sie auch nicht die Arbeitszeit oder die technische Infrastruktur des Arbeitgebers nutzen, um für Ihr eigenes Unternehmen zu arbeiten. Falls die Existenzgründung zu viel Zeit schluckt, um sie vor oder nach Feierabend anzugehen, sollten Sie Ihre Arbeitszeit in der Festanstellung gegebenenfalls reduzieren.
Die Bürokratie im Griff
Falls Sie nicht in einem der sogenannten freien Berufe Ihre Existenz gründen, müssen Sie ein Gewerbe anmelden. Zu den Freiberuflern gehören beispielsweise Musiker, Psychotherapeuten oder Ärzte. Handwerker oder Gastwirte benötigen dagegen eine Gewerbeerlaubnis. Grundsätzlich ist es als Freiberufler einfacher, auf Probe selbstständig zu sein, weil Sie weniger bürokratische Hürden nehmen müssen.
Auch das Finanzamt sollte erfahren, dass Sie Einkünfte aus einer selbstständigen Nebeneinkunft haben. Sie müssen versteuern, was Sie zusätzlich zum Job einnehmen. Erkundigen Sie sich bei der Deutschen Rentenversicherung (www.deutsche-rentenversicherung.de), ob Sie Sozialversicherungsbeiträge in die Renten- und Pflegekasse abführen müssen.
Bevor Sie die Existenzgründung auf Probe wagen, sollten Sie mit einem Unternehmens- oder Steuerberater sprechen. Setzen Sie sich auf jeden Fall eine Frist: Geht Ihr Plan bis zum gesetzten Datum auf, machen Sie weiter – ansonsten nicht.