Nicht sexy, aber wichtig: Versicherungen für Deine WG

Du wohnst mit Freunden zusammen in einer WG. Als Du von einer Party nach Hause kommst, ist Dein Laptop verschwunden. Oder: Der Gast Deines Mitbewohners hat Kaffee darübergeschüttet.

Bist Du dann versichert? Keine einfache Frage.

Das neue Leben beginnt gut: Du hast ein tolles Zimmer in einer netten WG gefunden. Zwar bist Du noch Studierender, trotzdem hat jeder einen Laptop und ein Smartphone. Einen Flachbildfernseher gibt es auch – und noch einigen technischen Schnickschnack mehr. Natürlich willst Du jetzt nicht darüber nachdenken, was passiert, wenn bei Dir jemand einbricht und alle Geräte klaut. Oder darüber, was passiert, wenn es brennt oder die Waschmaschine ausläuft und die ganze Wohnung unter Wasser setzt. Und auch nicht darüber, was geschieht, wenn die Flasche Rotwein umkippt und den Teppichboden verhunzt.

Vorsorge ist besser
Allerdings ist es zu spät, darüber nachzudenken, wer für den Schaden aufkommt, wenn er bereits geschehen ist. Nimm Dir besser gleich zu Anfang die Zeit, über diese Dinge mit Deinen Mitbewohnern zu sprechen. Geht es darum, mögliche Schäden zu begleichen, kommen grundsätzlich zwei ganz unterschiedliche Policen ins Spiel: die Hausrat- und die private Haftpflichtversicherung.

Die Hausratversicherung zahlt beispielsweise bei Einbruch oder bei Brand. Als Wohngemeinschaft habt Ihr mehrere Möglichkeiten:

• Es gibt spezielle WG-Policen. Bevor Ihr eine solche abschließt und zusätzliche Ausgaben habt, solltest Du jedoch Deine Eltern fragen (siehe nächster Punkt).
• Denn wenn sie eine Hausratversicherung abgeschlossen haben, kann es sein, dass Dein WG-Zimmer dort mitversichert ist. Allerdings sind die Bedingungen dafür von Versicherungsunternehmen zu Versicherungsunternehmen ganz unterschiedlich. Darum ist es sinnvoll, dort anzurufen, die Situation möglichst genau zu schildern und sich die Antwort schriftlich geben zu lassen.
• Dritte Möglichkeit: Bevor Ihr die spezielle WG-Police unterschreibt, solltet Ihr diese mit einer herkömmlichen Hausratversicherung vergleichen, die auch für Wohngemeinschaften gilt. Das gibt es nämlich auch.

Bei der Hausratversicherung spielt es zudem eine  Rolle, ob Du als Hauptmieter oder Untermieter auftrittst. Bitte gib diese Information unbedingt bei Vertragsabschluss an.
Wichtig beim Abschluss einer Versicherung: Achte nicht ausschließlich auf den Preis. Klar, als Studierender sind die Kosten nicht ganz unwichtig. Aber gerade bei Versicherungen lohnt es sich, auch die Vertragsbedingungen genau unter die Lupe zu nehmen. Vielleicht scheint die eine Versicherung auf den ersten Blick etwas teuerer, bei genauerem Hinsehen hat sie aber häufig bessere Bedigungen und höhere Versicherungssumme. Übrigens kannst Du bei vielen Hausratversicherungen auch gleich das Fahrrad gegen Diebstahl absichern.

Und wann braucht man die private Haftpflicht?
Die private Haftpflicht springt dann ein, wenn Du einem anderen unabsichtlich einen Schaden zugefügt hast. Also: Du bist auf einer Party und schmeißt ein Glas Rotwein um. Dann musst Du für den Schaden aufkommen. Wenn Du eine Versicherung hast, übernimmt sie die Kosten für z.B. die Reinigung. Die Versicherung zahlt aber auch bei größeren Schäden: Du läufst versehentlich in einen Fahrradfahrer. Der stürzt und hat eine Kopfverletzung, danach kann er nicht mehr richtig sehen. Das kann für Dich als Verursacher sehr teuer werden. Als Studierender bist Du in der Regel über Deine Eltern versichert, falls sie eine private Haftpflichtversicherung haben – allerdings möglicherweise nur bis zu einem bestimmten Alter. Darum solltest Du auch hier nachfragen.

Fügen sich WG-Mitbewohner gegenseitig einen Schaden zu, sollte jeweils die Versicherung desjenigen einspringen, der Schuld an der Misere hat. Aber Achtung: Das gilt nur, solange Du nicht in einer Partnerschaft lebst. Bei einem unverheirateten Paar beispielsweise zahlt die Versicherung in der Regel nicht.

Bei Dir steht bald ein Umzug in eine WG an oder Du hast bisher noch keine Absicherung im Falle des Falles?
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